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Landwirtschaft

Hallo Christian und Stefan!   (Mail an Landwirtschaftsminister Christian Meyer und Umweltminister Stefan Wenzel am 8.5.2014)

Mitte April hast Du, Christian, im Rheiderland in einer von Gänseschäden betroffenen Weide gestanden;
hier jetzt für Euch beide der Artikel über Gänsefraßschäden auf 21 ha Ackerland in der Krummhörn. Weizen kann
man in Deichnähe kaum noch anbauen und viele Landwirte weichen auf Disteln und Mais aus. So kann es nicht weitergehen!

Schuld an diesen Gänsefraßschäden ist auch das Verbot der Beweidung des Deichvorlandes. Früher waren die Gänse im Deichvorland und nicht im Binnenland!
Mit dem Verbot der Beweidung wächst immer mehr hohes Gras und Gestrüpp im Deichvorland und da wollen die Gänse nicht landen, deshalb ziehen sie jetzt
Weiden und Ackerland im Binnenland vor.

Wenn jetzt wieder wie früher Klei aus dem Deichvorland zum Deichbau verwendet werden kann, dann sollte man wie früher auch die Beweidung dort wieder zulassen!
Setzt Euch bitte dafür ein! Prüft bitte auch, ob man die Gänsefraßschäden wie bei einer Hagelversicherung ersetzen kann, damit wird den betroffenen Landwirten zumindest kurzfristig geholfen.

Beste Grüße

Eur Johann Smid
Ex-Landtagskandidat mit 13,8% Stimmenanteil

Spekulation mit Nahrungsmitteln, eine Veranstaltung der Stiftung Leben und Umwelt am 19.6.2013 in Oldenburg mit den Referenten Dirk Müller, Börsenmakler; Dr. Sabine Miltner, Nachhaltigkeitsbeauftrage der Deutschen Bank, London und David Hachfeld, Oxfam Deutschland; Moderation Niklas Schäfer, Mitarbeiter von MdB Thilo Hoppe, der verhindert war

Das Eingangsreferat hielt David Hachfeld. Er verwies auf die Spekulation mit Mais in 2008. Anfang 2008 stieg der Maispreis innerhalb weniger Monate um 150% – Tortilla Krise in Mexiko – und Ende des Jahres ging er aufgrund der Finanzkrise sogar unter sein Ausgangsniveau zurück!  In den letzten fünf Jahren kam es zu drei Preisspitzen! Während 1998 die Agrarmärkte ein Volumen von 10 Mrd. Dollar hatten beträgt es jetzt 75 Mrd.$; in 1998 waren 65% reale Händler am Markt, jetzt nur noch 33%, aber jetzt eben auch 67% Spekulanten und SWAP Händler! Der Einfluss der großen Weltgetreide-Firmen wie Cargill, Continental Grain, ADM, Glencore und Bunge geht zurück und der Einfluss der Spekulanten und Rohstoff-Fonds wird immer größer! Das Anlagekapital in Rohstoffmärkten hat sich von 25 Mrd. USD in 2003 auf inzwischen 300 Mrd. $ vervielfacht. Diese Finanzspekulation führt zu den großen Preisschwankungen und verursacht Hungersnöte in den armen Bevölkerungsschichten von Entwicklungsländern, wo es dann auch zu Unruhen kommen kann. Oxfam fordert deshalb öffentlich, dass sich Banken aus der exzessiven Spekulation mit Nahrungsmitteln zurückziehen und Nahrungsmittel nicht länger als Anlageklasse bewerben. Und Oxfam war erfolgreich: In den letzten 12 Monaten haben sich die Deka, Landesbank Baden Württemberg, Commerzbank, DZ Bank, Credit Agricole, Credit Suisse u.a. aus diesen Märkten zurückgezogen. Die ALLIANZ hält jedoch mit 6,7 Mrd. € weiterhin an diesem Geschäft fest, ebenso wie die Deutsche Bank mit 3,8Mrd.€. Sein Fazit: Die Politik muss Spekulanten in die Schranken weisen!

Dr. Miltner verteidigte die Anlagen der Deutschen Bank, die Agrarmärkte müssten mit genügend Liquidität versorgt werden und das würde zur Preisstabilisierung beitragen.

Dirk Müller sagte, dass etwas Spekulation zum Funktionieren der Märkte sogar notwendig ist, aber dass es durch diese exzessive Spekulation eben zu den großen Preisschwankungen kommt. “Die Dosis macht das Gift!” Die Getreide- und Rohstoffmärkte müssten mehr und besser reguliert werden und die Marktliberalisierung in 2002 ist ein großer Fehler gewesen. Er sprach auch die jetzige Spekulation auf den Gold- und Silberpreis an: Großbanken und Nationalbanken würden den Preis von Gold und Silber an den Terminmärkten drücken, während gleichzeitig die Münzprägestätten gar nicht mit der Produktion von Gold- und Silbermünzen  nachkommen könnten, da Kleinanleger diese Münzen als Risikovorsorge gegen Inflation in großen Mengen kaufen würden!

Zusammenfassung J. Smid: Die Weltgetreidemärkte und besonders die Getreidebörse in Chicago müssen wieder stark reguliert werden; Banken und Rohstoff-Fonds sollten ausgeschlossen werden, der Hochfrequenzhandel mit Getreide und Nahrungsmittel verboten werden. Langfristig werden aber die Getreidepreise steigen, die Ursachen sind: der fortschreitende Klimawandel, Produktion von Bio-Sprit und Bio-Energie aus Mais (was eingestellt werden sollte!), Zunahme vom Fleischverzehr in China (5kg/anno 1988, jetzt 55kg/a) und die Zunahme der Weltbevölkerung. Landgrabbing in Entwicklungsländern aber auch bei uns sollte gesetzlich verboten werden.  Die Kleinbauern-Beratung in der Entwicklungszusammenarbeit sollte wieder verstärkt gefördert werden, auch mit ökologischer Landwirtschaft kann man dort die Ernteerträge um das Doppelte und Dreifache steigern!

Siehe auch: http://www.oxfam.de/publikationen/spekulationsstudie

30.5.2013  Landwirtschaftsminister Christian Meyer ist jetzt mehr als 100 Tage im Amt. Er hat sich wacker geschlagen. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hatte er mit drei Skandalen zu tun: Pferdefleisch Skandal auf E.U. Ebene und „Bio-Eier“ Skandal auf regionaler Ebene ebenso wie der Futtermittelskandal mit Aflatoxin verschimmelten Futtermais aus Serbien. Immer hat er hart mit den zuständigen Behörden durchgegriffen. Er setzt sich auch für die Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft und der ökologischen Landwirtschaft ein; die Prämien für ökologischen Anbau wurden erhöht. Gleichzeitig werden die Subventionen für Agrarindustrie und Großbetriebe vom Land Niedersachsen gekürzt, aber da muss generell die E.U. mitziehen. Vor einer Freihandelszone mit den USA kann ich nur warnen, da sollten dann die besseren E.U. Standards für Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion auf die USA übertragen werden!  

Artgerecht statt ungerecht – Grüne Landwirtschaft statt industrieller Massentierhaltung

Landtagskandidat Christian Meyer erläutert Grüne Politik für den Ländlichen Raum

Emden, 12.12.2012. Sehr interessierte Besucher waren in das FORUM der Volkshochschule gekommen  als der  Landtagsabgeordnete und Agrarpolitische Sprecher der GRÜNEN  Christian Meyer zum Thema „Artgerecht statt ungerecht – Grüne Landwirtschaft statt industrieller Massentierhaltung“ referierte. Begrüßt wurde Christian Meyer vom Kreisvorsitzenden der Emder Grünen Frank Ohmer und vom Landtagskandidaten Dipl.-Ing.agr. Johann Smid. Mitglieder der Bürgerinitiative Emden  gegen Massentierhaltung aber auch andere interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Landwirte waren gekommen, um die grünen Vorstellungen zur Landtagswahl im Themenfeld Landwirtschaft, Tierschutz, Verbraucherschutz und Ländlicher Raum zu hören. Christian Meyer erklärte zunächst erfreut, dass nach einer aktuellen NDR-Umfrage die Grünen mit 33 Prozent die höchste Kompetenz bei Agrar- und Verbraucherschutz haben. “Erst nach uns kommt die CDU und die angeblich so bauernfreundliche FDP erreicht nur 1 Prozent Agrarkompetenz in der Bevölkerung”, sagte Meyer mit Blick auf die anderen Parteien. Das zeige, dass die Grünen mit ihrer Politik für Bauernhöfe statt Agrarfabriken und gegen industrielle Massentierhaltung gerade im ländlichen Raum gut ankämen.

Die Grünen wollen eine bäuerliche Qualitäts-Landwirtschaft mit fairen Preisen und Regeln, statt Höfesterben, Arbeitsplatzverlusten und Massentierhaltung. Der agrarpolitische Sprecher seiner Fraktion belegte anhand aktueller Statistiken der Landesregierung den deutlichen Arbeitsplatzabbau in der Landwirtschaft durch die einseitige Ausrichtung auf die Agrarindustrie. “Hunderte Betriebe geben jährlich in Niedersachsen auf, gleichzeitig sind in der Zeit der CDU/FDP-Landesregierung über 30.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft verlorengegangen. Die Politik der CDU für den ländlichen Raum ist ein Jobkiller!”, kritisierte Meyer.

Gleichzeitig werde in der Werbung eine heile Agrarwelt mit artgerechter Tierhaltung vorgegaukelt, um den Verbraucher vor den Folgen industrieller Lebensmittelproduktion zu täuschen. Der Name “Wiesenhof” etwa suggeriere Hühner-Freilandhaltung auf “Wiesen” in kleinen Beständen in bäuerlichen Familienbetrieben mit Fachwerkhaus. Die Realität sind aber geschlossene Industrieställe mit Hunderttausenden von Hühnern, hohem Antibiotika-Einsatz und zahllosen Skandale in der Massentierhaltung.

“Die oft grausame Realität in der industriellen Massentierhaltung mit 25 zusammengedrängten Hühnern pro Quadratmeter, amputierten Schnäbeln von Puten und Hühnern, sowie abgeschnittenen Ringelschwänzen bei Schweinen”, werde dem Verbraucher bewusst vorenthalten und verschwiegen, sagte Meyer. Nur wenn der Verbraucher die Haltungsform, wie bei den Käfigeiern erkennen könne, habe er echte Wahlfreiheit und greife zu tierschutzfreundlicheren Produkten. “90 Prozent der Verbraucher kaufen zum Beispiel erfreulicherweise keine mit Käfighaltung gekennzeichneten Eier. Wenn die gleichen Eier aber in Backwaren, Majonaise oder Nudeln unerkannt untergemogelt werden, kann der Verbraucher dies nicht auf den ersten Blick erkennen.” Die Grünen forderten daher eine klare Pflichtkennzeichnung von tierischen Produkten nach Haltungsform. “Nur so könne sich eine umweltgerechte Produktion durchsetzen”, so Meyer.

Studien zeigten, dass eine artgerechte Haltung mit robusten Tieren im Freiland deutlich weniger Antibiotika benötige, da hier nur kranke Tiere und nicht alle 80.000 im Stall behandelt werden. Die artgerechte Tierhaltung und gesunde Ernährung werde in Niedersachsen jedoch zuwenig gefördert, sagte Meyer und verwies auf Millionensubventionen für Riesenschlachthöfe in Celle und Nienburg.

Schon jetzt werden Tiermäster in Krankenhäusern als Risikopatienten auf resistente Keime getestet. Humanmediziner warnen eindringlich vor dem massiven Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung”, sagte Meyer und wies daraufhin, dass sich die offizielle Zahl des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung auf 1700 Tonnen verdoppelt habe. Nach Studien des Landes werden ein Viertel aller Hühner in 30 Tagen mit bis zu acht verschiedenen Antibiotika behandelt. “Das ist nicht normal”, schüttelten viele Gäste in der Diskussion den Kopf. Laut Angaben der Bundesregierung sterben über 15.000 Menschen jährlich an Krankenhauskeimen, deren Resistenzen immer öfter in der industriellen Tierhaltung entstehen. Die Grünen wollen daher nach dem Vorbild NRW’s in zwei Jahren den Antibiotika-Einsatz in den Ställen mehr als halbieren. “Das ist aus Gründen des Gesundheitsschutzes genauso überfällig, wie Filter für die Mastanlagen”, forderte Meyer.

Die aktuellen Milchpreise von um die 30 Cent seien deutlich zu niedrig. “Milch ist billiger als Wasser, dabei müssen dafür Landwirt und Kuh hart arbeiten”, sagte Meyer. Die Grünen unterstützten daher als einzige Partei die Forderungen des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter nach einer Mengenregulierung in Bauernhand für faire Milchpreise. “Immer größere Bestände führen nur zu Überproduktion, Abhängigkeit und Preisverfall”, sagte Meyer.  Beim Ökolandbau ist Niedersachsen mit 2,8 Prozent der Nutzfläche leider Schlusslicht. Dabei steige die Nachfrage nach Biolebensmitteln jedes Jahr um 5 bis 10 Prozent. Auch in Kindergärten und Schulen müssen der mündige Verbraucher und gesunde Ernährung eine größere Rolle spielen, sagte Meyer. “Wir Grüne wollen, dass Niedersachsen am EU-Schulobstprogramm teilnimmt und sich nicht länger verweigert. Damit könnte auch ökologischen Obstbauern geholfen werden und Kinder an gesunde Nahrung statt Industriefleisch herangeführt werden.”

Als ehemaliger Entwicklungshelfer verwies Johann Smid auf die Exporte von tiefgefrorenem Hühnerklein nach Westafrika: „Dort ist die lokale Hühnerproduktion kaputt gemacht worden, viele Bauern und Jugendliche haben ihre Arbeit und Einkommen verloren! Diese EU Subventionen müssen umgehend eingestellt werden! Und auch darum brauchen wir einen Politik-Wechsel in Niedersachsen von Schwarz-Gelb nach Rot-Grün!“ so Smid.

 

 

 

 

 

Grüne sehen in Agrarwende Gewinn für den ländlichen Raum

“Höfesterben und Milchpreisverfall besorgniserregend”

 

Krummhörn, 14.11.2012 Fast bis auf den letzten Platz besetzt war die Veranstaltung in der Grundschule Loquard zur Agrarwende. In der aus einem Bauernhof umgebauten Grundschule begrüßte der Grüne Landtagskandidat und Moderator Johann Smid auch den Bürgermeister von Krummhörn. Viele Bauern und Umweltfreunde aus der Region waren gekommen, um vom agrarpolitischen Sprecher Christian Meyer der Grünen Landtagsfraktion aus erster Hand zu hören, wie das Höfe- und Arbeitsplatzsterben in der Landwirtschaft und der Trend zu immer größeren Massentierhaltungsanlagen gestoppt werden soll.

Meyer zeigte anhand von frischen Zahlen aus dem Landtag auf, wie die massive Subventionierung der industriellen Strukturen für die Massentierhaltung den Arbeitsplatzabbau in der Landwirtschaft forciert hat. So seien von 2003 bis 2010 30.000 bäuerliche Arbeitsplätze verlorengegangen, auch im nachgelagerten Bereich waren es über 10.000. Gleichzeitig fördere die schwarz-gelbe Landesregierung Megaschlachthöfe von Rothkötter und Wiesenhof mit über 10 Millionen Euro Steuergeld. Die Grünen wollen die Agrarförderung auf Bauernhöfe ausrichten und an ökologische und soziale Kritierien koppeln. “Agrarkonzerne sollen nicht mehr Hauptsubventionsempfänger sein! Die Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen sowie eine gesunde Umwelt und Tierhaltung müssen Förderkriterien sein”, so Meyer. Die Grünen wollen daher, dass Niedersachsen endlich beim Schulobstprogramm der EU mitmacht und für gesunde und mehr regionale Kost in den Schulen sorgt.

In vielen Regionen Niedersachsen seien die Tierbestände zu hoch und die Grundwasserbelastung mit Nitraten wieder besorgniserregend. Krankheitskeime durch Antibiotikabelastung nehmen im Umfeld der Mastställe deutlich zu, wie auch eine Studie Nordener Ärtze aufgezeigt hat.

Die Grünen wollen daher die niedersächsische Agrarförderung deutlich umkrempeln und Bauernhöfe statt Agrarfabriken fördern. Dafür sollen nur noch bäuerliche Betriebe bis zu einer bestimmten Größe privilegiert werden und kleinere und mittlere Höfe mehr Subventionen bekommen als große. Auch der Ökolandbau werde in Niedersachsen sträflich vernachlässigt, so der grüne Agrarexperte. “Während die Nachfrage nach Ökolebensmitteln letztes Jahr um über 9 Prozent stieg, sank die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Niedersachsen auf nur noch 2,9 Prozent”, kritisierte Meyer.

Das liege neben der “schlechten Förderung und Vernachlässigung durch Schwarz-Gelb” auch an der stark steigenden Boden- und Pachtpreisen. Auf Nachfrage eines Zuhörers erläuterte Meyer, dass die Grünen ein Gesetz gegen Landgrabbing und zur Neujustierung des Grundstücksverkehrsgesetzes eingebracht haben. Darin schlagen die Grünen wie in Baden-Württemberg eine Deckelung des Preisanstiegs und eine Bevorzugung von landwirtschaftlichen Erwerbern der Region vor. Zur Zeit gäbe es gerade von Banken und Investmentfonds viel Spekulation auf Ackerland. Meyer: “Wir Grüne wollen ein Bauernland mit Verbindung von Eigentum und Betrieb und nicht ein Bankenland mit abhängigen Lohnmästern”.

Im Anschluss an den Vortrag gab es eine intensive Diskussion mit den anwesenden Landwirten, die der Grüne faktenreich und konkret beantwortete. Er wies daraufhin, dass ohne mehr Tier- und Umweltschutz die Landwirtschaft insgesamt an Akzeptanz verliere. Meyer: “Der Wähler sei da weiter als der Verbraucher”. Für bestimmte Qualhaltungen wie die Käfighaltung von Hühnern oder das Amputieren der Schnäbel gäbe es keine Akzeptanz mehr.

Die Grünen wollten einen Neuaufbruch in Niedersachsen für eine ökologische Qualitätslandwirtschaft statt billiger Massenproduktion. Dazu gehöre auch die Milchwirtschaft auf Grünland zu retten und die niedrigen Preise sowie das Höfesterben nicht tatenlos hinzunehmen. Die Grünen forderten eine an der Nachfrage orientierte Mengensteuerung in Bauernhand, um faire Preise zu erzielen. Dafür müsse die Politik endlich den Rahmen schaffen, schlossen die Grünen einen für alle Beteiligten sehr informativen Abend.

 

Liebe Freunde!

Am 14. November um 19.30h in der Aula der Grundschule in Loquard (umgebauter Bauernhof Swyter) haben wir
eine Veranstaltung mit MdL Christian Meyer:

Agrarwende – Ein Gewinn für den ländlichen Raum

In der Regierungszeit von Schwarz-Gelb in Niedersachsen hat sich das Höfesterben weiter beschleunigt. Während immer größere Massentierhaltungsanlagen und Megaschlachthöfe wie der vom Land mit 7 Mio. Euro subventionierte in Wietze entstehen, müssen immer mehr Landwirte aufgrund ruinöser Preise aufgeben. Niedersachsen wird insbesondere im Schlachtgewerbe zum Billiglohnland Europas und Tiere müssen weite Strecken zum Schlachthof gefahren werden. Grüne kämpfen für eine bäuerliche Landwirtschaft mit fairen Preise und ein Qualitätswachstum statt billiger Massenware für den Export. Nur eine tier- und umweltgerechte Erneuerung der landwirtschaftlichen Produktion in mittelständischen Strukturen schafft Perspektiven und Wertschöpfung für den ländlichen Raum. In der Zeit der CDU-Landesregierung von 2003 bis 2010 sind in Niedersachsen allein 30.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft verlorengegangen. Vorher gab es noch eine Zunahme landwirtschaftlicher Beschäftigung. Gleichzeitig werden die Löhne und die Einkommen der Menschen in der Landwirtschaft immer geringer. Insbesondere Milchviehhalter müssen angesichts nicht kostendeckender Preise reihenweise aufgeben. Die Pachtpreise steigen durch Maismonokulturen in Folge einer Fehlförderung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz, die wir Grüne durch Abschaffung des Nawaro-Bonusses verändern wollen. Finanzkräftige Investoren und Aktienfonds machen sich die Not zu Gute und kaufen Bauernland auf, erhöhen die Bodenpreise und betreiben Landgrabbing. Grüne wollen mit einem neuen Grundstücksverkehrsgesetz die bäuerliche Landwirtschaft in Niedersachsen vor diesen Auswüchsen schützen. Wir wollen mehr Ökolandbau in Niedersachsen und eine tier- und umweltschonende Produktionsweise stärker fördern. Welche Vorstellungen haben die Grünen zur Agrarwende? Wie können die Bäuerinnen und Bauern, sowie Umwelt, Anwohner und Tiere davon profitieren?

Wenn Rot – Grün die Landtagswahlen in Niedersachen gewinnt, wird Christian Meyer ein gewichtiges Wort in der Landwirtschaftspolitk haben!

Seht diese mail als Vorankündigung an, haltet Euch den Termin frei und leitet diese mail an Interessierte weiter!

Viele Grüße

Euer Johann Smid
Landtagskandidat für Die Grünen

Keine neuen Biogasanlagen auf Maisbasis

Diese Biogasanlagen auf Maisbasis werden nur aufgrund einer falschen Subventionierung gebaut und betrieben, die Betreiber bekommen umgerechnet ca. 2.300 € pro ha pro Jahr und das auf 20 Jahre garantiert. In den USA hat der frühere Vizepräsident Al Gore schon vor Jahren festgestellt: Die Subventionierung der Äthanolfabriken auf Maisbasis war eine große Fehlentscheidung. Auf 40% der Maisanbaufläche werden nur 6% des Spritverbrauchs durch Äthanol ersetzt. Aber einmal gemachte Fehlentscheidungen in Deutschland zu korrigieren, ist sehr schwierig, weil sich sofort Lobbyisten-Gruppen bilden, die Druck auf die Politik ausüben. Schon in 2009 habe ich auf einer Veranstaltung gesagt: Biogasanlagen auf Maisbasis sind ökonomischer und ökologischer Wahnsinn. Das bestätigt sich jetzt immer mehr.  Durch den verstärkten Maisanbau, bei dem sehr viel Dünger auch in Form von Gülle und Gärresten  eingesetzt wird, kommt es zu einer starken Belastung durch Nitrate  im Grundwasser. An einer Messstelle in Aurich sei der Nitratwert von 80mg pro Liter auf 270mg gestiegen; die Grenzwerte liegen bei 50 mg. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband sieht hier einen direkten Zusammenhang zwischen Biogasnutzung und Grundwasserbelastung. Ähnlich ist es auch im Landkreis Emsland: dort sind aufgrund der verstärkten Massentierhaltung – Hähnchenmast und Schweinemast – sowie Biogasanlagen auch auf Maisbasis die Nitratwerte im Grundwasser ebenfalls stark angestiegen. Der Landkreis Emsland hat diese gefährliche Entwicklung erkannt und gibt nur sehr restriktiv Genehmigungen für neue Massentierhaltungsställe.

Die gängige 500KW Biogasanlage braucht 250 ha Mais. Die Pachtpreise im Raum Cloppenburg sind bis auf 1.200 € pro ha gestiegen wegen der großen Nachfrage nach Mais durch Schweinemastställe und Biogasanlagen. Die Energiebilanz von Biogasanlagen ist nur bei Nutzung der Abwärme im geringen Maß positiv ansonsten jedoch bei nur Stromeinspeisung negativ. Die Biogasanlagen auf Maisbasis wurden vor ca. 10 Jahren durch das Erneuerbare Energien Gesetz gefördert, um den Landwirten eine neue Einkommensmöglichkeit zu schaffen. Damals waren die Weizen- und Getreidepreise eben sehr niedrig um 10 – 12 € pro dt., jetzt sind die Weizen-und Getreidepreise aber auf das doppelte gestiegen auf ca. 25 € pro dt! Und die Getreidepreise werden hoch bleiben aufgrund der Nachfrage aus China, der wachsenden Erdbevölkerung mit jetzt schon 1 Mrd. Hungernden und des Klimawandels. Auch vor diesem Hintergrund sollte die Subventionierung der Biogasanlagen auf Maisbasis eingestellt werden.

 

 

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